Klassik zu Gast bei Coppeneur: Faszination Spanien mit der Pianistin Anastasia Yasko

Rhein Zeitung, Christa und Dieter Lüttke, 8. November 2018

Die junge, russische Künstlerin (27 Jahre) gewann sehr schnell die Sympathien des Publikums durch ihr dezentes Auftreten bei bester Bühnenpräsenz. Ihre Ausbildung am berühmten Tschaikowsky Konservatorium in Moskau und an der Universität Mozarteum Salzburg (jeweils mit Auszeichnung) und eine Reihe internationaler Preise waren der Grundstein für eine souveräne technische und stilistische Programmpräsentation mit dem Länderschwerpunkt „Spanien“.

Anastasia Yasko gelang es durch ihre Programmauswahl die zahlreichen Konzertbesucher auf eine spanisch-südamerikanische Klangwelt einzustimmen und eineinhalb Stunden auf eine spannende musikalische Reise mitzunehmen. 

Im Einzelnen hatte das Programm folgenden Bezug zu Spanien: Frederic Chopin´s Sonate h-Moll Op.58 Nr.3 hatte bei aller dramatischen Stimmung fast philosophische Klangbotschaften. Chopin verbrachte den Winter 1838/39 mit der französischen Schriftstellerin und Feministin George Sand eine gesundheitlich schwierige Zeit auf Mallorca.

Domenico Scarlatti, der Italiener, der lange Zeit in Spanien lebte, wurde mit zwei Sonaten (d-Moll L.108 und L.422) eindrucksvoll präsentiert. 

Ein Stück aus dem Klavierzyklus “Goyescas„ (nach Fransico de Goya) von Enrique Granados basierte zum Teil auf dem populären Lied “Bésame Mucho“, in dem Granados in melancholisch, romantischer Weise die Stimme der Nachtigall zu Entfaltung bringt.

Sergej Rachmaninow durfte natürlich nicht fehlen. Die selten gespielten Variationen über ein Thema von Corelli Op.42 (bei dem musikhistorisch nachgewiesen ist, dass Corelli nicht die Vorlage lieferte) meisterte Yasko technisch und interpretativ brillant. Ganz russische Schule!

Das Publikum war über die Dauer des Konzertes in Anastasias Bann gezogen. Lang anhaltender Beifall war ihr gewiss. Die Einladung, wieder nach Bad Honnef zu kommen, haben die Künstlerin und das Publikum gleichermaßen erfreut.